September ist Aussaatzeit

Wer im Spätherbst und im Frühjahr schönen Spinat ernten will, muss jetzt zur Samentüte greifen.

Im September ist die Gartensaison weitgehend vorbei? Irrtum! Im September ist Saatzeit für eine Menge Grünzeug, das bis in den Dezember hinein und dann wieder ab Ende Februar Vitamine und köstliche Aromen auf die Teller zaubert.

Ganz klassisch natürlich: Anfang September sollte der Feldsalat in die Erde, der bis Mitte November geerntet werden kann.  Frostunempfindliche Sorten überwintern, sie sind dann im März nächsten Jahres  schnittreif. Ähnliches gilt für Rucola. Hier ist es hilfreich, schnell wachsende Sorten zu bevorzugen, dann kann schon im Oktober geerntet werden. Und Winterpostelein – auch Winterportulak oder Tellerkraut – kann bis in den Spätherbst ausgesät werden. Es braucht Temperaturen unter 12 Grad Celsius. Übrigens: In manchen Gärten am Telgengrund kommt Postelein als „Unkraut“ vor. Nicht auszupfen, sondern ernten – das weiß blühende Kraut schmeckt lecker in Salaten.

In den letzten Jahren immer populärer geworden sind Asia-Salate. Es gibt verschiedene Sorten, viele haben ein scharfes, kresseähnliches Aroma. Sie wachsen sehr schnell, was jetzt ausgesät wird, ist ab Ende Oktober mit etwa zehn Zentimeter Höhe schnittfertig. Spätere Aussaaten stehen dann im frühen Frühjahr zur Verfügung. Auch Radieschen haben jetzt noch eine Chance. Ein Tipp: Sie sollten möglichst sonnig stehen, dann können sie in sechs bis acht Wochen geerntet werden. Mit etwas Glück gedeihen auch Mangoldaussaaten und Radiccio und können spätestens  im Frühling geerntet werden.

Und dann kann natürlich schon fürs nächste Jahr vorgesorgt werden. Knoblauch kann ab Mitte September für die Ernte in zwei Jahren gesteckt werden. Auch Zwiebeln können schon ins Beet. Und im Oktober werden die Kefen – eine Erbsenart, die im Winter schon Grün bildet – gelegt.

Jetzt ist Zeit für die Aussaat der Gründüngung – etwa von Phacelia, auch Büschelschön genannt.

September ist natürlich auch die Zeit, in der eine Gründüngung auf abgeernteten Beeten ausgebracht werden sollte. Phacelia und Gelbsenf beispielsweise sorgen nicht nur für späte Farbenpracht im Garten, sondern binden Stickstoff über den Winter. Sie frieren irgendwann ab, bilden eine wärmende Decke auf der Erde, die dem Bodenleben zugute kommt, können im zeitigen Frühjahr untergegraben werden und versorgen beim Verrotten das Beet wiederum zur rechten Zeit mit Stick- und anderen Nährstoffen. Sollten die Pflanzen allerdings Samen bilden, ehe es friert, mäht man sie am besten ab. Sonst kann es sein, dass sich die gute Gründüngung im nächsten Jahr als lästiges Unkraut breitmacht.

Noch ein Tipp: Auch bei der Gründüngung ist auf die Fruchtfolge zu achten. Senf, Ölrettich und Winterraps beispielsweise sind mit Kohl verwandt und sollten deshalb nicht auf Beete kommen, in denen Kohl war oder Kohl in den nächsten Jahren stehen soll. Lupinen, Klee und Wicken passen nicht ins Bohnenbeet.

 

September ist Aussaatzeit