„In der Kneipe zu arbeiten ist mein Hobby!“ Die neue Wirtin im Vereinshaus am Telgengrund lacht, als sie am 8. Mai, dem Eröffnungstag, den ersten Kaffee ausschenkt. Stephanie Heinze, Mutter von zwei erwachsenen Kindern, hat, seit sie 13 ist, regelmäßig in der Gastronomie gekellnert. „Da lernt man die verschiedensten Charaktere kennen, vom Arzt und Rechtsanwalt bis zum Obdachlosen“, erzählt sie, was sie an diesem Job fasziniert. „Man ist nicht nur Wirt, sondern manchmal auch Psychiater.“
Nun ist die gebürtige Münsterländerin in Frührente, hat vor ein paar Monaten einen Kleingarten übernommen – und sich bereit erklärt, die Bewirtung am Telgengrund zu wuppen. „Es ist so ein schönes Vereinshaus“, schwärmt sie. Die Tische vor dem Gastraum hat sie bereits mit Pflanzen dekoriert, auch in die Gasträume soll noch ein wenig Farbe. Zunächst einmal wird am Freitagnachmittag geöffnet sein, ab 16 Uhr. „Dann schauen wir mal, wie es angenommen wird.“ Denkbar seien Öffnungszeiten am Sonntagnachmittag, aber auch „besondere“ Events sind angedacht- beispielsweise Grillabende. „Und natürlich übernehmen wir auch die Bewirtung bei den Vereinsfesten“, versichert Stephanie Heinze.
Wenn sie nicht in ihrem Kleingarten buddelt oder hinter der Theke steht, dann schwingt sich Stephanie Heinze am liebsten auf ihr Motorrad. Früher unternahm sie gern Fernreisen. „Aber bei den Umständen heute habe ich dazu keine Lust mehr“, sagt sie. Stattdessen genießt sie es, mit ihrer Enkelin im Kleingarten zu werkeln. „Das ist wie Urlaub. Und ich möchte, dass die Kleine weiß, wo Obst und Gemüse herkommen – damit die nicht glaubt, das wächst bei K & K im Regal!“