Zauberhafter Blütenflor im Spätherbst: Tipps vom Sieger

Bernd Rhein hat mit seinem Kleingarten, der Gemüse, Obst und Stauden zu einem harmonischen Ganzen vereint, beim Gartenwettbewerb den ersten Platz erreicht. Fotos: wg

Der Spätherbst beginnt – da kann man nicht mehr viel von den Staudenbeeten erwarten, oder? Irrtum. Wer dieser Tage am Garten von Bernd Rhein, schräg gegenüber dem Vereinshaus im ersten Gang gelegen, vorbei geht, bleibt bewundernd stehen, so viel blüht derzeit auf diesem Stückchen Land. Astern und Rudbeckien, Sonnenblumen und Fette Henne, Phlox und Buntnesseln im zweiten Flor weben einen leuchtend bunten Teppich. Dazwischen Grünkohl und Mangold, Lauch und Rote Bete und Artischocken, die eben zur Blüte ansetzen. Kein Wunder, dass Rhein für seinen reizvollen Garten schon mehrmals den ersten Platz bei der Gartenbewertung in der Anlage gemacht hat, auch in diesem Jahr. Im folgenden gibt er Tipps, wie auch andere Gärtner einen prachtvollen Staudenflor erreichen können.

Das, was noch blüht, sollte man jetzt auf keinen Fall teilen“, rät er. „Jetzt ist die Zeit, Frühlings- und Sommerblüher zu verpflanzen.“ Herbstblüher sollten entweder im Frühjahr oder, bei mildem Wetter, nach dem Abblühen im November verpflanzt werden. „Der Boden muss aber noch etwas erwärmt sein“, empfiehlt Rhein. Und Gräser sollten auf jeden Fall erst im Frühjahr umgepflanzt werden. Der Herbst sei aber die beste Zeit, um ganz neue Staudenbeete anzulegen. „Dafür muss der Boden gut vorbereitet werden“, betont Rhein. Sein Tipp: Gedüngt wird jetzt nur mit reifem, mindestens ein Jahr abgelagertem Kompost – auch die Flächen, auf denen Zwiebelblumen wachsen sollen. „Den arbeitet man ein. Und ganz wichtig: Die Pflanzen gut angießen.“ Bei trockener Witterung müsse auch jetzt im Herbst noch gegossen werden, damit die Pflanzen bis zum Frost gut einwurzelten. „Der Tau allein reicht nicht.“

Leuchtende Herbstfarben schmücken derzeit den Garten.

Noch einen weiteren Tipp hat Rhein – nicht nur – für Staudenliebhaber: Er streut regelmäßig Urgesteinsmehl auf seine Beete. „Das verbessert enorm die Wasserhaltefähigkeit des Bodens“, erläutert er mit Blick auf die armen sandigen Böden am Telgengrund. „Der Aufwand und die Kosen rentieren sich auf jeden Fall, denn der Boden wird dadurch krümeliger.“

Und was sind nun die Lieblingsstauden von Bernd Rhein? „Schwertlilien!“ antwortet er wie aus der Pistole geschossen. Im Sommer kann man in seinem Garten diese exotisch anmutenden Schönheiten in allen Farben bewundern. „Die habe ich schon im Frühherbst geteilt. Aber es ginge auch jetzt noch“, sagt er. Außerdem liebt er Buntnesseln, die es in verschiedenen Farben gibt. „Das ist ein dankbarer Frühlingsblüher, und er remontiert im Herbst“, deutet er auf einen Teppich lila blühender Bodendecker mit reizvoll panaschiertem Laub. Und er schätzt durchaus jene Stauden und Einjährige, die sich gern von allein versamen – Akelei und Hornveilchen, die beliebten Frühjahrsblüher, oder Fingerhüte im Sommer, die für überraschende Effekte im Garten sorgen, die der Gärtner nicht geplant hat. „In diesem Jahr beispielsweise sind überall Sonnenblumen gekommen, die ich nicht gesät habe“, freut sich Rhein an den übermannsgroßen prächtigen Blumen. Von dieser Vermehrungsfreude der Pflanzen konnten übrigens auch andere Kleingärtner profitieren: Bernd Rhein hat bei der Staudenbörse im Frühjahr  Dutzende von Ablegern verschenkt.

 

 

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