„Vor allem möchte ich Harmonie“

Interview mit dem neuen Vorsitzenden

Hubert Plenter ist seit einem Monat neuer Vorsitzender des Kleingartenvereins „Am Telgengrund“. Im Gespräch mit Monika Gerharz erläutert er, was ihm besonders wichtig ist und was er sich für die nächsten Jahre vorgenommen hat.

 

Hubert Plenter ist seit einem Monat Vorsitzender im Telgengrund.

Hubert, Du bist seit wenigen Wochen neuer Vorsitzender des Kleingartenvereins „Am Telgengrund“. Was hat dich an diesem Amt gereizt?

Hubert Plenter: Der Kontakt zu den Menschen – zu den Menschen im Garten, aber auch zu den Menschen, die mit mir im Vorstand sind. Es macht sehr viel Spaß, mit diesem Vorstand zu arbeiten. Alle verstehen ihr Fach, jeder respektiert die Kompetenz der anderen in ihrem jeweiligen Bereich, und wir lassen einander dafür die Verantwortung. Das macht die Arbeit angenehm und effektiv und den Vorstand insgesamt stark.

Welches Ziel möchtest Du während der nächsten Jahre erreichen?

Hubert Plenter: Die Anlage soll natürlich in Schuss gehalten werden, das gehört dazu. Vor allem aber möchte ich Harmonie, das ist mir das Allerwichtigste. Ich möchte, dass die Leute zueinander finden, miteinander arbeiten und nicht gegeneinander. Dass man sich hilft und miteinander feiert.

Wie kann so etwas erreicht werden?

Plenter: Ein Beispiel: Ich bin Leiter des Teams Heckenschnitt. Dabei komme ich ganz automatisch mit anderen Gartenbesitzern in Kontakt. Mir ist dabei vor allem wichtig, dass ich junge Leute kennen lerne und sie mich. So ergibt es sich ganz natürlich, dass sie um Rat und Unterstützung bitten, wenn es um die Gestaltung ihrer Gärten geht, ich kann ganz zwanglos Tipps geben und Wissen vermitteln. Und natürlich packe ich bei Bedarf auch mal mit an. So bringen wir die Anlage am Telgengrund immer mehr nach vorn.

Du hast ja nun einen Häcksler angeschafft, den du gegen eine Gebühr plus Bediener an die Gartenmitglieder verleihst. Geht es dabei auch um diesen direkten Draht zu den Gärtnern?

Plenter: Ganz genau. Bei dieser gemeinsamen Arbeit kriegt man eine ganz andere Beziehung zueinander. Ich habe allein in diesem Frühjahr schon in einem halben Dutzend Gärten Heckenschnitt gehäckselt und noch mehrere Einsätze vor der Brust.

Klappen die Einsätze denn gut?

Im Grunde ja. Wichtig ist, dass die Gartenpächter die Aktion gut vorbereiten, dann geht es flott. Das Häckselgut sollte so aufgeschichtet sein, dass die dicken Enden alle in der gleichen Richtung liegen. Seitenzweige sollten abgeschnitten sein, so dass man die Äste ohne großes Nachschieben in den Häcksler bekommt. Gut ist es, wenn jemand da ist, der mir oder Christian das Häckselgut zureicht.

Einer von Euch beiden ist beim Häckseln ja immer dabei. Warum verleihst Du nicht einfach den Häcksler ohne Begleitung?

Plenter: Das ist mir zu gefährlich. Wenn einer zu tief reingreift, kann ruckzuck die Hand weg sein, denn der Häcksler ist sehr leistungsfähig, er schafft ohne weiteres 10-Zentimeter-Äste.

Du bist gelernter Garten- und Landschaftsbauer. Wie bist Du eigentlich zu Deinem Beruf gekommen?

Plenter: Meine Eltern hatten einen Hof in Nordwalde, und ich wurde schon früh von meinem Vater an die Landwirtschaft herangeführt. Mit sieben Jahren habe ich schon mit Pferd und Pflug geackert und Kartoffeln gepflanzt. Durch diese frühe Berührung mit der Natur war es naheliegend, im Garten- und Landschaftsbau berufstätig und schließlich selbständig zu werden.

Und Du hast es nie bereut?

Plenter: Im Gegenteil. Der Garten- und Landschaftsbau war meine Welt. Mit 28 habe ich mich schon selbstständig gemacht, mit bis zu 22 Mitarbeitern in meinem Betrieb am Alten Bahnhof in Reckenfeld. Da habe ich gelernt, Personal zu führen, zu kalkulieren, zu disponieren – alles Dinge, die ich als Vorsitzender im Kleingartenverein auch brauchen kann. Das einzige, was ich nicht so gut kann, ist Reden vor vielen Leuten (lacht).

„Vor allem möchte ich Harmonie“